von Helena Ullrich
Dunkel
Es ist dunkel, ich stehe in einem langen Gang. alles ist mit
Fliesen bedeckt.
Oben an der Decke flackern grelle Neonröhren, deren Surren durch den Gang
hallt. Diese grauenhafte Kälte, sie macht mir keine Angst, es ist die
kaltblütige Energie die von diesen Ort ausgeht. In der Ferne sehe ich ein
helles überwältigendes Licht, dass mir einen kalten Schauer über den Rücken
laufen lässt. Ich will es greifen und auch den letzten dunklen Schatten
vertreiben. Ich laufe los, muss wissen, wie so etwas Wunderschönes an so einem
grausamen Ort sein kann.
Je weiter ich laufe, desto entfernter erscheint es mir und je mehr ich zu
diesem Licht will, desto heller strahlt es. Ich vergesse die Zeit, laufe
weiter, immer weiter, bis ich in der Ferne Säulen sehe. Ich will wissen was
dort ist und fange an zu rennen. Ich vergesse das Elend, welches ich in dieser
Armut überwunden habe. Ich laufe mitten in das bezaubernde Licht und bin frei,
Tod!
Aber ist der Tod nicht eigentlich viel schöner?