Jannes Hinrichs
Kapitel 1 : Wie alles begann
Hallo, ich bin Jo. Eigentlich bin ich ein ganz normaler Goldadler aber ihr denkt euch bestimmt: “Warum kann ich schreiben?” Denn ich bin ein Animo. Ihr fragt euch bestimmt:m “Was ist ein Animo?” Ein Animo ist ein x-beliebiges Tier, das sich in einen Menschen verwandeln kann. Oder ein Kind wächst in der Menschenwelt auf und kann sich ab zwölf Jahren in ein Tier verwandeln. Dann kommt jeder Menschen-Animo auf ein spezielles Internat. Auf dem Internat lernt der Animo sich zu verwandeln und in seiner Zweitgestalt zu kämpfen.
Kapitel 2 : Der Abflug
Ich war gerade auf meinem Heimatberg und seit einer Woche war es die ganze Zeit sehr sehr laut. Mein Vater sagte, ein Bergwerk wäre da. Wir müssen weg, wenn bald nicht etwas passiert, weil wir uns vergiften könnten und es viel zu laut ist. Deswegen wollte ich mit meinem Animo-Freund Tom (der Spatz) um die Welt fliegen und neue Animo-Freunde finden, um mit ihnen gegen das Bergwerk zu kämpfen.
Wir waren über den Rocky Mountains und sagen Tschüss zu unseren Eltern und meinem Bruder. Tom und ich machten uns jetzt fertig für den Abflug. Wir trafen die letzten Vorkehrungen. Wir hoben ab und flogen nach Kanada, um Animos zu finden. Ich fühlte den Wind zwischen meinen Federn und ich hörte ein Wolfsrudel, das heulte um sich zu verständigen. Tom und ich entschieden uns runter zu fliegen, um zu gucken ob Animos in dem Rudel sind. Und tatsächlich waren zwei Welpen Animos! Wir überredeten die Welpen ihren Anführer, den Alpha auf wölfisch zu bitten mit uns kommen zu dürfen. Er sagte: “Ja!” Die Welpen hießen Garry und Barry. Es gab aber einen Haken: Garry und Barry konnten nicht fliegen.
Also gingen die Wölfe durch den Wald. Tom flog unter der Baumkrone und ich erkundete vor. Nach etwa einer Stunde sah ich eine Bärin! Ich musste die anderen vor der Bärin warnen, bevor es zu spät war. Ich wußte nicht ob sie ein Animo war, aber eins wusste ich sicher: sie sah sehr wild und gefährlich aus!
Kapitel 3 : Der Kampf mit der Bärin
Ich kam zu spät. Der Kampf zwischen der Bärin und Tom, Garry und Barry war schon in vollem Gange. Alles was ich tun konnte war der Bärin mit meinen Klauen an die Nase zu krallen. Nach etwa zwanzig Minuten konnten wir nicht mehr. Aber sie konnte noch lange. Bis Tom ihr tief ins Ohr pickte. Da jaulte sie kleinlaut auf und rannte schnell ins Dickicht. Die Welpen und Tom mussten sich von dem Schreck erst erholen. Ich flog hoch in die Luft um zu kontrollieren, dass die Bärin nicht wiederkommt.
Kapitel 4 : Ganz viele Animos
Am nächsten Tag machten wir uns weiter auf die Suche nach Animos. Wir kamen an einer Lichtung an, auf der es nach Elch roch. Ich fühlte ein kleines krabbeliges Tier auf meinen Federn. Ich hörte wie jemand in Gedanken zu mir sprach: “Hi, ich bin Laura. Wer seid ihr? Seid ihr auch Animos?” Ich sagte: “Ich bin Jo und wer bist du? Und wo bist du überhaupt?” Laura antwortete: “Wehe, du pickst mich auf! Denn ich bin eine rote Waldameise und gerade in deinem Federkleid.” Jo erwiderte: “Komm da sofort raus! Du machst bestimmt meine Federn kaputt.” Laura fragte: “Keine Sorge, mache ich nicht. Habt ihr euch schonmal verwandelt?” Darauf sagte Tom: “Neee, du denn?” Laura antwortete: “Ja klar!” Dann fragten Garry und Barry zusammen: “Möchtest du vielleicht mit uns
mitkommen? Wir wollen Jo’s Heimatberg von dem Bergwerk befreien.” Laura antwortete: “Können ein paar meiner Brüder und Schwestern mitkommen? Sie sind auch Animos.” Jo sagte: “Ja klar. Wieviele Geschwister hast du denn?” Laura erklärte: “Äähm, so ungefähr vierzigtausend.” Jo machte ein überraschtes Gesicht und sagte: “Ja, gerne. Bring alle mit.” Jetzt gingen ungefähr vierzigtausend und fünf Tiere durch den Wald und sie sangen. Ungefähr so: “Wir rennen durch den Wa-ha-hald” und das ging etwa zwei Stunden. Dann kamen wir an einer Straße an. Zwanzig Meter weiter war eine Bushaltestelle. So hatte es Laura gesagt. Wir gingen hinter einen Busch und Laura suchte nach einer Grube. Da sollten Garry und Barry Stoffe rausholen. Laura sagte: “Das ist Kleidung. Verwandelt euch und zieht euch mit der Kleidung an.” Beim fünften Versuch mich zu verwandeln, klappte es endlich.
Wir gingen in den Bus. Natürlich hat Laura ihre Brüder und Schwestern in einer Tasche getragen. Sie sagte: “Wir fahren jetzt zu den Rocky Mountains.” Plötzlich sprach ein Junge, der uns beim Verwandeln entdeckt hatte, an: “Seid ihr Tier oder Mensch?” Garry sagte erschrocken: “Er hat uns gesehen?” Laura zu Tom: “Ist er ein Animo?” Tom antwortet: “Wir können es ja mal ausprobieren.” Und plötzlich ohne Anweisung verwandelte sich der Junge in einen kalifornischen Kondor.
Kapitel 5: Der Kampf um den Berg
Der Kondorjunge stellte sich vor: “Hallo, ich heiße Kai. Und wie ihr seht bin ich das Gleiche wie ihr: ein Animo! Ich habe schon ein bisschen Erfahrung im Verwandeln weil ich auf dem Anim-Internat in den Rocky Mountains bin! Wir ihr seht bin ich ein kalifornischer Kondor – von uns gibt es nur noch neun Exemplare. Vier davon sind Animos: meine Eltern, meine Schwester und ich. Warum seid ihr in den Rocky Mountains? Was habt ihr vor?” Jo antwortete: “Erstmal, ich bin Jo. Ein Goldadler. Wir wollen meinen Heimatberg vom Bergwerk befreien. Es wird uns noch vergiften und es ist viel zu laut.” Daraufhin Kai: “Oh, ich habe eine Idee! Ich bin eine sehr sehr seltene Tierart. Wenn die Tierschützer mich sehen, dann werden sie das Bergwerk schließen. Und erst recht, wenn die beiden Wolfsjungen mitkommen. Sie stehen genauso wie ich unter besonderem Naturschutz. Und selbst rote Waldameisen stehen unter Naturschutz.” Da kam eine leise Stimme aus der Tasche von Laura: „Aber wir sind nicht selten. Wir sind ungefähr vierzigtausend und eins.” Da mussten alle lachen. „Keine Sorge” sagte Kai, „auch wenn man vierzigtausend ist kann man eine geschützte Tierart sein.” Tom fragt Kai: „Hast du überhaupt ein Handy oder wie man das nennt?” Laura ruft rein: „Ich habe ein Handy du Dummi.” Jo sagte: „Super, Laura. Dann rufst du die Tierschützer an!”
Als Jo, Tom und Laura in Menschengestalt bei dem Bergwerk ankamen und Kai der Kondor über ihnen flog, heulten die beiden Wolfswelpen und wenn man auf den Boden guckte sah man ungefähr vierzigtausend rote Waldameisen. Die Tierschützer waren schon am Bergwerk und sehr wütend auf die Firma. Sie sahen einen seltenen kalifornischen Kondor auf einen Baumwipfel landen. Sie sahen spielende Wolfswelpen und rote Waldameisen die einen Bau anhäuften. Außerdem rochen sie ein bisschen Aas das sich der Kondor inzwischen gesucht hatte. Einer der Bergwerksarbeiter fühlte eine rote Waldameise auf seiner Haut und Laura war nicht mehr in Menschengestalt zu sehen. Die Tierschützer riefen die Firma an und drohten mit einer gigantischen Geldstrafe von 50 Millionen Dollar für das Tierschutzrecht. Der Kampf um Jos Heimatberg war gewonnen! Ein paar Tage später war das Bergwerk schon fast komplett ausgeräumt und Kai berichtete, dass in der Zeitung stand, dass das Bergwerk in den Rocky Mountains geschlossen wurde.
Alle Bewohner des Waldes waren sehr froh, dass ihr Lebensraum erhalten blieb. Und die vierzigtausend und fünf Animos blieben bis an ihr Lebensende Freunde.