geschrieben von Yanran Meng.
„Da war so ein dunkler Schatten, kaum hatte ich ihn bemerkt, verschwand er schon im Vulk…“, das Klingeln des Timers für den Beginn meines Privatunterrichts unterbrach Kael. „Nicht schon wieder!“
„Ist schon gut, erzähl` noch zu Ende“, flüsterte ich. „Die paar Sekunden dürften den Besserwisser von Lehrer nicht stören.“
„Jedenfalls weißt du sicher schon, dass in letzter Zeit immer mehr seltsame Objekte in der Nähe des Vulkans erscheinen. Solange wir nichts konkreteres über sie wissen, sei auf der Hut.“
„Ich versuche mal, mehr Informationen dazu bei meinem Vater zu ergattern, oder wir versuchen, irgendwann eigenständig etwas herauszufinden. Jetzt muss ich los.“, er gab mir einen kurzen Wink, ehe er im Gebüsch verschwand. Ich machte mich auf den Heimweg, etwas übertrieben, ihn so zu nennen, denn es waren nur 20 Meter. Mein Vater erwartete mich schon. Er stand in der Tür mit einem gütigen Blick. „Guten Tag, ich freue mich schon auf den heutigen Unterricht“, begrüßte ich ihn.
„Schön, dass du so glücklich bist“, leierte er seinen täglichen Satz runter. Ich schritt zu meinem geräumigen Arbeitszimmer und drückte die Messingklinke runter. Vor mir saß ein kleiner Mann mit einer viel zu großen Brille auf der Nase - mein Lehrer - für alles. „Setzen Sie sich“, bat er.
Wie immer thronte er auf seinem Fellsessel, halb bedeckt von einem großen Monitor mit Rädern. Ich setzte mich vor meinen Tisch aus Roteiche, vor mir erschien ein Fenster mit einer Tastatur. Die tägliche Übung begann, gedankenverloren tippte ich ein Gedicht ein, der Inhalt war mir egal, Hauptsache es reimte sich und enthielt möglichst viele Metaphern. Er rückte seine Brille zurecht, musterte kritisch mein wahlloses Werk und rümpfte die Nase. Ich hoffte, er tat das, damit seine Brille nicht runterfiel, aber da schien noch etwas anderes dabei zu sein. „Sehr schöne Formulierung, aber zu wenig Inhalt. Willst du damit in die Fußstapfen deines Vaters treten?“, meine Güte, waren wir hier im 19. Jahrhundert? Doch so jämmerlich erschien mir seine Frage gar nicht, besonders, wenn ich die goldverzierten Tapeten, den schäbigen Kronenleuchter und den verschnörkelten Schränke betrachtete. Klar, das Design hatte ich mir selbst ausgesucht. Die anderen Zimmer waren viel heller, eckiger und farbloser. Vielleicht war das der Grund für das mich täglich begleitende Gefühl, dass ich nicht in der selben Welt lebte wie diese stinkreichen Angeber. Außerhalb meines Zimmers waren seltsame Wesen, die alle Worte außer „Macht“, vergessen haben und noch weiter draußen machten Berichte von mysteriösen Flugobjekten Schlagzeilen. Der Einzige, dem ich außerhalb meines Reviers vertraute war Kael. Es war selten, dass wir uns trafen, doch war die Hälfte meiner Freizeit davon besetzt, Pläne zu schmieden, damit dies heimlich geschehen konnte. Nach gut zwei Stunden kündete der kleine Mann eine Pause an und ich sollte zusammenfassen, was ich aus ihnen mitgenommen hatte. Beim besten Willen fiel mir nichts ein, sodass ich das wiederholte, was ich gestern auch um 10:03 Uhr und 52 Sekunden auf das Display gebracht hatte. Er schien zufrieden und ich durfte in den Garten. Kael war längst verschwunden und an der Hauswand erschien der überdimensionale Timer, der mir zeigte, wann ich wieder im Arbeitszimmer zu sein hatte. Ein großer, grauer Kegel besetzte komplett mein rechtes Sichtfeld. Unter ihm sammelten sich Siedlungen, wie Motten ums Licht. Alle extravagant, mit ausgedehnten Gärten und strahlend weißen Anwesen - und keine Menschen um sie herum. Die Lichter, die aus den menschenhohen Fenstern drangen verrieten jedoch deren Existenz. Die linke Seite bot ein paar Schiffe, die in einigen Dutzend Metern Entfernung ziellos auf dem Blau herumtrieben. An Bord waren Mengen an Teleskopen angebracht, aus der Ferne sahen sie aus wie Stacheln, die ein dunkles Etwas verfolgten. Kurz nachdem ich es ebenfalls lokalisierte verschwand es im Krater und setzte eine Rauchschwade frei. Dann ertönte das vertraute Klingeln und zog mich zur nächsten Stunde. Am Abend rief mich mein Vater zu sich, ich stieß zur gewünschten Zeit die Tür zu seinem Schlafgemach auf, vor mir saß er - der Mr. Präsident der Insel im Schlafanzug.
„Wie geht es dir, meine Kleine?“, er bat mich mit einer Geste, mich neben ihn zu setzen.
„Gut, danke der Nachfrage“, antwortete ich automatisch.
„Morgen ist Ruhetag. Wo möchtest du gerne hingehen?“, er suchte meinen Blickkontakt und flößte mir mit seinem unerschütterlichen Lächeln Angst ein. „Ich werde mich nicht mit Kael treffen, falls du darauf hinauswillst.“
„Aber nicht doch, du kannst tun und lassen, was du willst. Ich kann den Bengel wirklich nicht leiden, seine Familie ist unzuverlässig, hält sich nicht an meine Normen und verschwindet immer mal ins Nichts. Doch diesmal wünsche ich mir sogar, dass du ihn morgen besuchst“, murmelte er gedankenversunken, sein Lächeln verschwand, stattdessen machte er einen besorgten Gesichtsausdruck.
„Und nein, für den letzten Abschied bin ich auch nicht bereit“, spann ich meinen Faden weiter.
„Jetzt sei nicht so pessimistisch, war ich jemals so gemein zu dir?“, er machte eine kleine Pause. „Ich denke, du hast den Schatten heute Morgen bemerkt, sie werden in letzter Zeit immer häufiger.“
„Ja, Kael hat mir auch was davon erzählt“, folgte ich ihm und hielt mir sofort den Mund zu.
„Keine Sorge, ich drücke ein Auge zu, es gibt Wichtigeres“, dann stockte er. „Hör mal, ich denke, die seltsamen Gebilde haben etwas mit seiner Familie zu tun. Deshalb habe ich eine Bitte an dich: Würdest du ihn bitte morgen im Blick behalten? Es reicht, wenn du seine Umgebung auf Auffälligkeiten untersuchst, falls du irgendetwas findest, springen wir ein.“
„Hm, wie interessant“, ich wendete den Blick von ihm ab. „Ich kenne ihn, seit ich sechs bin, denkst du wirklich mir ist so was Großes entgangen?“
„Ich zweifle in keiner Hinsicht an dir“, antwortete er ruhig. „Jedoch besitze ich bereits feste Beweise dafür, dass er hinter dem Spuk steckt.“
„Darf ich fragen welche?“, ich kniff die Augen zusammen.
„Bei meiner Routinebeobachtung ist mir aufgefallen, dass sein Haus für längere Zeit leer steht, wahrscheinlich versuchen sie dies mit brennendem Licht vor den Fenstern zu vertuschen. Aber dafür, dass sie hier leben und die Insel komplett abgeschottet ist, hinterlassen sie zu wenig Spuren. Seine Mutter geht vielleicht zweimal im Jahr einkaufen und der Junge hat auch noch nie ein anderes Ziel anvisiert als unser Anwesen. Noch dazu kommt, dass sie näher als jeder andere am Vulkan leben.“ Ich schaffte es nicht, spontan ein geeignetes Gegenargument hervorzubringen, also stimmte ich zu. „Allerdings erlaube ich mir, eine Bedingung zu stellen“, sagte ich mit fester Stimme. „Sollte sich Kael als unschuldig erweisen, hältst du in Zukunft die Finger aus unserer Beziehung.“
„Oh, meine Tochter hat diskutieren gelernt, das gefällt mir.“, sein unergründliches Lächeln kehrte zurück. „Gut, einverstanden!“ Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Zimmer.
„Eins noch“, hörte ich hinter mir und blieb stehen. „Nähere dich nicht zu sehr dem Vulkan, Kaels Haus ist deine Grenze.“ Ich nickte und schloss die Tür.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, war es bereits hell. Das Erste, was ich laß waren die großen Zahlen auf meiner Zimmerdecke: Sonntag 10. Januar 2038 09:32 Uhr. „Ganz schön spät“, dachte ich, machte mich fertig und auf den Weg Richtung Vulkan. Kael erwartete mich schon, ich fiel ihm in die Arme und warf meine Kapuze nach hinten. „Du hast es wohl auch nicht leicht“, sagte er und schloss die Tür. „Immer diese verstörten Blicke und Neugierde, ich bin doch kein Filmstar!“, stöhnte ich.
„Dass ich regelmäßig die Tochter des Präsidenten und noch dazu eine echte Schönheit treffen darf - ich fühle mich geehrt“, er machte eine übertriebene Verbeugung. „Hör bloß auf damit!“
„Entschuldige, nicht jeder hat eben diese Chance“, kicherte er und führte mich in die Küche. „Wie bist du dem Mr. Präsident aus dem Weg gegangen?“, er stellte mir ein Glas Saft auf den Tisch.
„Gar nicht“, antwortete ich. „Er hat heute zu tun.“
„Dann muss ich mir keine Sorgen machen, dass er gleich mit seiner Armee hier aufkreuzt?“
„Nein“, ich führte mein Glas zum Mund. „Heute können wir uns austoben.“
„Wie großzügig, verschaff deinem Vater mehr Arbeit, randaliere mal bei euch zu Hause.“
„Sehr witzig, er würde mir den Kopf abreißen“, ich schaute mich in seiner Küche um.
„Wann war das letzte Mal, dass ich hier war? Es hat sich ganz schön viel verändert.“
„Vor vielleicht 4 Jahren? Ich führe dich gerne herum.“ Natürlich nahm ich sein Angebot an. Kael war eindeutig kein guter Schauspieler, er wirkte angespannt und war immer zwei Schritte hinter mir. Naja, jedenfalls stieg für mich die Wahrscheinlichkeit, dass mein Vater Recht hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde traf mich ein stechender Blick, der sich im nächsten Moment wieder in Kaels zartes Lächeln verwandelte. „Dein Besuch kam so unerwartet, dass ich vergessen habe, die Fischernetze aus dem Wasser zu holen, dabei ist Fischen heute doch strengstens untersagt!“, er stapfte in seine Turnschuhe und nahm eine Jacke vom Haken. „Warte hier auf mich, es wird nicht lange dauern“, dann verschwand er aus der Tür. Ich sah noch, wie er als kleiner Punkt hinter einem Hügel verschwand, dann schaltete ich die Wärmebildkamera meines Smartphones ein und scannte die Wände. Volltreffer! Neben den gelben Wasserkocher war nur ein Bereich auf dem Display hell. Ich öffnete den Schrank unter dem Herd, die Wand dahinter war auffällig warm. Ich tastete sie ab und fand einen kleinen Haken, an dem ich zog. Im nächsten Moment klaffte dort eine dunkle Leere, die unten in einem Tunnel mit schwachem Licht mündete. Keine Minute später war ich drin und stürzte sogleich in die Tiefe. Nun gab es kein Zurück mehr, ich tastete mich vor. Je weiter ich hineindrang desto rötlicher wurde das Licht und die Hitze wurde unerträglich. Es würde mich nicht wundern, wenn Kael gleich hinterherkam. Zur Sicherheit holte ich mein Smartphone heraus, wählte die kürzeste Nummer der Welt und steckte es, nachdem die Verbindung stand, in die Hosentasche.
Ich musste nicht lange warten, bis ich seine Schritte hinter mir hörte.
„Nicht besonders nett, die Schränke anderer zu durchwühlen“, vernahm ich, noch bevor ich ihn sehen konnte.
„Ha! Auch endlich bemerkt, wie offensichtlich dein Versteck ist?“, ich stemmte die Hand in die Hüfte. „Ich bin schließlich keine Fremde.“
„Ich kann wohl davon ausgehen, dass dein Vater dich dazu angeheuert hat“, eine dunkle Silhouette kam auf mich zu.
„Ist mir egal. Du hast mir erlaubt, dein Haus zu besichtigen. Warum solltest du dich jetzt wundern?“
„Stimmt, aber machst du dir keine Sorgen nicht mehr hier rauszukommen? Oder setzt du darauf, dass dein Papa dir zu Hilfe eilt?“, sein Gesicht wurde sichtbar und enthüllte das gleiche Lächeln, mit dem er mich empfangen hatte. „Und was wäre, wenn ich das tue?“
„Gar nichts, ich würde nur denken, dass du viel dümmer bist, als ich angenommen habe.“
„Lass das nutzlose Geplapper, seid ihr verantwortlich für die Gebilde in der Nähe des Kraters?“, er stand nur noch drei Schritte vor mir. „Die Frage muss ich leider bejahen, dabei dachte ich, du würdest mir vollkommen vertrauen und die letzten Zweifel verlieren, wenn ich dich auf unsere Jets aufmerksam mache. Aber anscheinend bist du immer noch das Püppchen deines Vaters“, vergeblich versuchte er mir Angst zu machen, indem er noch einen Schritt näher trat und sich groß machte. Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Okay, ich gebe zu, ich hatte dir vertraut, aber dieses Gefühl verkümmert leicht, wenn selbst die Eltern in einem nur ihre Nachfolgerin sehen“, ungläubig schüttelte er den Kopf.
„Ich geb auf, frag mich was du willst“, er sah mich an, als wäre ich nicht mehr zu retten.
„Sehr gut!“, begann ich und klatschte mir in die Hände. „Erstens: Was ist das?“
„Der Eingang zu meinem zu Hause.“
„Das wird nie was, erzähl mir einfach alles, was euch Vulkanbewohner ausmacht.“ „Jawohl, Fräulein Präsidentin. Wir sind quasi ein Volk, das im Inneren der Erde lebt. Hier sitzen wir buchstäblich auf Unmengen nutzbarer Energie aus dem Erdkern und wollen euch Außenseiter eigentlich nichts anhaben. Falls du dir Sorgen um mich machst, die Hitze tut mir nichts, wir leben schon einige Tausend Jahre so. Du solltest dich aber nicht überschätzen.“
„Bleib beim Thema“, Schweiß tropfte mir von der Stirn. „Dieser Vulkan ist nicht der einzige Ausgang, oder? Grund genug für meinen Vater, die Insel abzuschotten.“
„Gut geraten, die meisten jungen Leute wissen nicht mal, dass es eine Welt außerhalb der Insel gibt. Dafür bin ich deinem Vater sehr dankbar.“
„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum mein Vater die Außenwelt blockiert. Aber wenn ihr hier alles habt, was treibt euch noch dazu, das Risiko einzugehen und oben zu erscheinen?“
„Ich muss euch überwachen, damit ihr uns nicht aus Versehen oder mit voller Absicht angreift, die meisten anderen tun dasselbe“, im Hintergrund machten sich weitere Menschen bemerkbar. „Ich habe zwar keine Lust, Konflikte auszulösen, aber wenn ich hier rauskomme, weiß ich nicht, was der Herr Präsident mit dieser Information vorhat.“, durch die Hitze wurde mir schwindlig, sodass ich mich an die Felswand anlehnen musste.
„Vorausgesetzt du kommst hier raus.“, hinter ihm erschienen zwei trainierte Männer die mich packten. „Und was habt ihr jetzt vor?“, fragte ich in aller Ruhe. „Hm, das Fräulein ist irgendwie komisch, wie kann sie so ruhig bleiben? Ist ihre Amygdala oder wie dieses Gefühlsdings nochmal hieß, kaputt?“, rief einer der Männer. „Wahrscheinlich nicht, sie ist halt eine richtige Vollidiotin und hat einen Hitzeschlag“, antwortete Kael. „Und was machen wir jetzt mit ihr?“
„Bringt sie vorerst in eine klimatisierte Zelle, um den Rest kümmere ich mich später.“
Kael rannte zurück. Ohne zu wissen, dass dort bereits gut zwei Dutzend Polizisten und Feuerwehrmänner auf ihn warteten.
„Mist, hat sie unser Gespräch etwa aufgezeichnet?“, hörte ich weit entfernt seine Stimme, ehe ich das Bewusstsein verlor.
Ich erwachte wieder in meinem Zimmer, selbst draußen war das Licht nun rot, mein Vater hockte an meiner Bettkante und schnarchte vor sich hin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je einen solchen Anblick des Präsidenten zu Gesicht bekommen würde. Zaghaft rüttelte ich ihn wach. Verschlafen hob er seinen Kopf und riss im nächsten Moment die Augen auf. Bevor er etwas sagen konnte, verschloss ein Kloß seine Kehle und er brach in Tränen aus.
„Bitte verzeih mir! Wie konnte ich so blöd sein, und mein Töchterchen in solche Gefahr bringen?!“, schluchzte er und vergrub den Kopf in meiner Brust. „Ist schon gut, ich bereue es nicht, die Wahrheit auf eigene Faust herausgefunden zu haben, also mach dir keine Vorwürfe“, sagte ich leise und strich ihm über den Rücken. „Komm schon, es gehört sich nicht für ein Staatsoberhaupt, vor so vielen Leuten zu weinen“, hinter ihm standen meine Tante, mein Onkel, meine Cousins und einige Leute vom Rettungstrupp. Die ersten drei genannten hatte ich auch eine gute Ewigkeit nicht mehr gesehen. „Und was ist jetzt mit Kael und seinem Gefolge?“, fragte ich in die Runde. „Ich muss schon sagen, der Muskelprotz hatte Recht, du bist wirklich angstfrei“, staunte meine Tante. Ich brachte ein mageres Lächeln heraus. „Die werden gerade verhört. Was die Beziehung zwischen dir und Kael betrifft, kannst du selbst entscheiden. Die Unterirdischen interessiert ein Krieg nämlich kein bisschen und ich hätte nichts dagegen, wenn meine Tochter sich gut mit dem Oberhaupt der Unterwelt versteht.“, flüsterte mir mein Vater ins Ohr.
„Solange du nicht erwartest, das ich mich ihm unterwerfe, bekomme ich das selbst in den Griff.“
„Auf keinen Fall, für uns bleibt er der unverschämte Bengel!“, erwiderte er mit ernster Miene.
„Dann war seine Dummheit nur gespielt, was?“, murmelte ich enttäuscht und löste ein lautes Gelächter aus. „Trotzdem hat er vergessen, dass die Polizei jederzeit die Position der Präsidententochter lokalisieren kann und auf einer solch kleinen Insel Ersatzschlüssel für jedes Haus hat.“
„Kümmern Sie sich erst um sich, Ihre Dummheit ist echt“, meldete sich mein Lehrer zu Wort, der sich hinter mir verschanzt hatte. „Aber erstmal möchte ich ihn treffen“, ernst blickte ich zu meinem tränengetränkten Vater. „Sonst denkt er, wir sind in einem Kalten Krieg.“
Nachdem der Arzt sichergestellt hatte, dass es mir gut ging, begleitete mich mein Vater zu einem Nebenraum, wo mein unterirdischer Freund hinter einer Glasscheibe saß. Als er mich sah, schaute er verschämt weg. Ich holte seinen Blick ein, beugte mich nach vorne und lächelte. „Guten Abend, ich heiße Elowen Skylar, schön dich besser kennenzulernen!“
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