Was ist ein fantastischer Teen?

Ihr habt euch auch sicher schon gefragt, was eigentlich einen fantastischen Teen ausmacht, oder? Im Young Writers Club haben wir unsere Mitglieder genau das gefragt, und die Antworten waren einfach umwerfend. Von der Entdeckung der eigenen Leidenschaften bis hin zum Gefühl der Zugehörigkeit - die Vorstellungen davon, was einen fantastischen Teen ausmacht, waren so vielfältig wie unsere Mitglieder selbst. In diesem Beitrag teilen wir mit euch einige der inspirierenden Antworten, die uns erreicht haben. Also bleibt dran und lasst euch von der Kreativität und Vielfalt unserer Jugendlichen überraschen!

Natürlich könnte man jetzt was Philosophisches schreiben. So ähnlich wie: Äh ja ein fantastischer Teen ist ein Teenager, der seine Grenzen überschreitet und ungeahnte Möglichkeiten erkennt. Klar könnte ich so was schreiben, aber hierzu würde wohl eher der Spruch passen: Was für den Einen eine unscheinbare Eule ist, ist für den Anderen eine imposante Nachtigall. Oder, um es einfacher auszudrücken, für den Einen ist ein Teenager, der sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert. Für den Anderen ist das vielleicht zu hochgestochen und er findet einen Teenager, der in seiner Freizeit Mathebücher liest, einfach nur fantastisch. Man kann es aber auch so sehen wie wir hier im Young Writers Club oder auch die „fantastischen Teens“ genannt. Ich finde es zum Beispiel fantastisch, wie wir hier niemanden diskriminieren oder ausschließen. Wir akzeptieren einander so wie wir sind. Bei uns wird jeder in die Gruppe intrigiert und jeder bekommt die Chance sich zu beweisen und seiner Leidenschaft zu folgen.

Das finde ich sehr fantastisch von uns Teens!

Ich denke, wer oder was ein fantastischer Teen ist, impliziert erst mal fantastisch zu sein. Aber geht das überhaupt? Ich meine fantastisch zu sein bedarf sehr viel Arbeit und ich persönlich hätte weder die Kraft noch die Motivation, das Ziel ein "fantastisch sein" anzustreben. Eher im Gegenteil. Ich würde irgendwann aus Trotz einfach alles machen, nicht so zu sein. Das sagt mal wieder viel über meinen Charakter aus. Womöglich bin ich aber auch einfach viel zu selbst kritisch. Denn fantastisch zu sein meint nicht so, wie meine erste Auffassung war, alles zu machen, um anderen positiv aufzufallen. Bzw. für andere den Schein zu waren rundum perfekt zu sein. Und ich sage ganz bewusst Schein, denn Perfektion zu erlangen ist einfach unmöglich. Es ist immer eine Auslegungssache, ob man fantastisch ist, wenn man etwas für sich selber macht oder um die Aufmerksamkeit und Bewunderung von anderen zu erlangen. Leider verfolgen die meisten eher das Ziel, für andere perfekt zu sein. Nur mal als Beispiel: Viele, die ins Fitnessstudio gehen sagen, sie fühlen sich sehr viel wohler, jetzt sportlich zu sein und gesünder zu leben. Jetzt ist die Frage, ob das daran liegt, weil sie ihrem Körper was Gutes tun oder weil sie Bestätigung von außen bekommen. Letztendlich schließe ich daraus, dass ein fantastischer Teen für mich jemand ist, der eine Leidenschaft hat und dieser nachgeht. Egal was andere dazu sagen und wie viele Hindernisse man überwinden muss. Man sollte immer daran denken, dass man nur einmal lebt und niemand weiß, was danach geschieht. Trotzdem ist es extremste schwer, sich immer wieder darauf zu besinnen, für sich selber zu leben. Damit meine ich übrigens nicht, dass man egoistisch sein soll, sondern immer noch auf seine Umwelt acht gibt.

Die Jugend von heute

Ich steige in den Zug. Es ist wieder Sonntag. Heute besuche ich Opa. Trage meine möglichst normale Jeans, einen braunen Pullover. Durchschnittlich. Eine kalte Dusche und die Augenringe überschminkt, brav früh aufgestanden. Eigentlich hatte ich mich schwindelig aus dem Bett gequält. Das sollte man nicht sehen. Die Nacht war lang.

In den Augen der Leute lese ich ein Buch, wie analog, endlich mal nicht am Handy, dabei schlafe ich in Wirklichkeit fast ein. Das Schaukeln des Wagens macht mich wieder müde. Ich seufze. Draußen scheint die Sonne, vielleicht würde ich gerade lieber auf einer Wiese liegen, aber ich wollte eine gute Enkelin sein. Höre den Politikpodcast, für neuste Informationen, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab.

Schüttle Opa die Hand, er mag keine Umarmungen. Lächelt mich an. Krumm gebückt, stützt er sich an der Wand ab. Ich stelle den Kuchen auf den Tisch, vorbildlich gebacken mit Äpfeln vom Markt. Aber der Rest von Penny, Bio kann ich mir nicht leisten. Dabei gucke ich immer die Dokus über die Arbeitsbedingungen und unsere Böden…man müsste mehr öko sein.

Opa freut sich, er bekommt nicht mehr viel Besuch. Ich freue mich, dass er sich freut. Gieße mir Kaffee ein, obwohl ich lieber Tee hätte, aber möchte keine Umstände machen.

Ich halte zurück, was nicht in seine Vorstellung passen könnte, lasse aus Erzählungen raus, was sich nicht gut anhört. Wir reden, formulieren unsere Gedanken um, wie bei einer Übersetzung. Damit er bloß nicht denkt, diese Jugend von heute und ich bloß nicht denke, mein konservativer Opa.

Ich schalte das Aufnahmegerät ein, als er von seiner Kindheit erzählt. Von dem Krieg, dass sie nichts hatten. Von dem bestandenen Abitur, und wie ihm niemand gratulierte. Und mit unseren Stimmen auf dem Band sind wir bloß noch Schallwellen, wandeln, in diesem formlosen Raum. Und er ist nicht länger gebrechlich, und ich nicht länger die Enkelin.

Und wo man nur noch unsere Stimmen hört, könnten wir überall sein, vielleicht auf einer Wiese, in einer anderen Zeit. Wir könnten uns treffen, gleich alt und er würde lachen, betrunken von einem Bier. Würde mir erzählen, von seinem bestandenen Abitur. Und dass ihm niemand gratulierte. Und ich würde in mein Notizbuch schreiben, eine Geschichte über diesen jungen Mann. Über Enttäuschung. Über Wut. Würde meine Gedanken und meine Augenringe nicht länger verstecken. Ich könnte ihm erzählen, wie meine Feier gestern war. Und wir würden merken, dass wir gar nicht so verschieden sind.